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Wie kann digitale Berufsorientierung funktionieren?

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HWK und IHK veranstalten virtuellen Fachkongress zur Lösungsfindung

Jährlich findet Mitte März die „Woche der Aus- und Weiterbildung“ statt. Initiiert von der Allianz für Aus- und Weiterbildung in Bayern, mit dem Ziel für die berufliche Bildung zu werben. Wieder mit daran beteiligt, im Zeichen der Fachkräftesicherung von morgen: Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und die Industrie- und Handelskammer Regensburg für Oberpfalz / Kelheim. 2021 allerdings mit einem neuen Format: In Kooperation mit den regionalen Arbeitsagenturen und dem Netzwerk Schule-Wirtschaft luden die Kammern am gestrigen Mittwoch zum virtuellen Fachkongress ein und diskutierten mit Vertretern von Schulen und Wissenschaft, wie Berufsorientierung in Zeiten von Corona und auch künftig funktionieren kann. Zielgruppe waren Lehrer aller Schularten, die als Multiplikatoren Einfluss auf die berufliche Orientierung von Schülern haben.

„Vom Realen ins Virtuelle“: Berufsorientierung verlagert sich

In seinem Grußwort stellte HWK-Präsident Dr. Georg Haber die Bedeutung der beruflichen Bildung klar heraus: „Eine duale Ausbildung ist vielfältig und eröffnet Perspektiven. Sie ist der Grundstein für jeden individuellen Karriereweg.“ Damit stünden alle Türen offen. Um Jugendliche davon zu überzeugen und zu erreichen, seien neue, moderne und vor allem digitale Wege gefragt, die bewährte Präsenzformate ergänzen können. Denn: „Die Zukunft ist digital – mit oder ohne Pandemie.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes betonte zudem: „Virtuelle Plattformen bieten bei der Berufsorientierung ebenso den besonderen Vorteil, überregional gesehen zu werden und junge Menschen für die zahlreichen innovativen Ausbildungsbetriebe vor Ort zu gewinnen. Darüber hinaus hat nicht nur eine duale Ausbildung viel zu bieten – auch unsere Region punktet mit einer hohen Lebensqualität und unterschiedlichsten Freizeitangeboten.“ Die Mitglieder des Deutschen Bundestages, Peter Aumer und Stefan Schmidt, waren per Videobotschaft zugeschaltet. Beide lobten das Engagement aller Beteiligten, moderne Berufsorientierungsangebote seien enorm wichtig: Jeder junge Mensch müsse die Chance haben, den für sich individuell passenden Beruf finden zu können. Gleichzeitig sei die Wirtschaft mehr denn je auf top qualifizierte Fachkräfte angewiesen.

Große Vielfalt an digitalen Angeboten

Zum Einstieg in den Kongress beleuchtete Prof. Dr. Carina Braun von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg, wie sich Jugendliche im Kontext von Berufswahl und Stellensuche orientieren. Auch verdeutlichte sie, dass Eltern und Lehrer großen Einfluss auf den Berufswahlprozess von Jugendlichen ausüben würden. Die Vertreter der Arbeitsagenturen, der Wirtschaftskammern und des Schule-Wirtschaft Netzwerkes zeigten auf, welche Angebote der virtuellen Berufsorientierung sich bisher „im Praxistest“ bewährt hätten: Angefangen von Online-Vorträgen vor Schulklassen über individuelle Online-Beratungsgespräche bis hin zu Ausbildungsmessen im Live-Stream oder Auszubildende, die in Videoclips Werbung für ihren Berufsstand machen. Als Vertreter des Landesgremiums Schule-Wirtschaft bewerteten Stefan Rosner (Wirtschaft) und Thomas Unger (Schule) zusammen mit den Bezirksschülersprechern Maria Gruber (FOS/BOS Ostbayern), Sonja Köstlinger (Realschulen Oberpfalz) und Valentin Kirsch (Mittelschulen Oberpfalz), wie die digitalen Maßnahmen der Wirtschaft in der Schulpraxis wahrgenommen werden und was sie sich zukünftig wünschen würden.

Berufliche Ausbildung nur durch Praxis wirklich erlebbar

In dem zweistündigen Fachkongress wurde rege diskutiert, in ihrem Fazit stimmten die Teilnehmer jedoch überein: Digitale Berufsorientierungsangebote für Schüler gibt es mittlerweile in großer Zahl und Vielfalt. Um den idealen Beruf für sich zu entdecken, sei das praktische Erleben und Ausprobieren jedoch unabdingbar. So könnten Präsenzveranstaltungen, wie Berufsmessen und Betriebspraktika, durch digitale Angebote grundsätzlich nicht ersetzt werden, jedoch könnten virtuelle Maßnahmen künftig – auch „nach Corona“ – eine gute und sinnvolle Ergänzung in puncto Berufsfindung bleiben. Sozusagen als wichtiger Baustein bei der Berufsorientierung von morgen.

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