Anlässlich der neuen Sonderausstellung von Verena Issel (*1982) im Neumarkter Museum findet am Donnerstag, den 7. Juli 2022 um 10.30 Uhr auch die erste Kunstmatinee statt. Diese widmet sich dem Schaffen der deutsch-US-amerikanischen Künstlerin Eva Hesse. Sie ist, wie auch die Japanerin Yayoi Kusama, der das Museum am 15. September 2022 ebenfalls eine Matinee ausrichten wird, eine der von Verena Issel besonders geschätzten Künstlerinnen.
Eva Hesse, 1936 als Tochter eines jüdischen Anwalts in Hamburg geboren, emigrierte im Alter von drei Jahren mit ihrer Familie über London nach New York,
wo sie später Kunst studierte. Vor allem durch die Verwendung von ungewöhnlichen Kunststoffen wie Glasfaser, Polyester oder Latex erregte sie künstlerisch früh Aufsehen, da derartige Stoffe im Kunstbetrieb als äußerst ungewöhnlich galten.1961 heiratete Eva Hesse den älteren Bildhauer Tom Doyle, mit dem sie 1964/65 ein Jahr bei dem Sammlerehepaar Friedrich Arnhard Scheidt in Kettwig an der Ruhr verbrachte. Dort erhielt sie in der Tuchfabrik des Sammlers ein großzügiges Atelier und fertigte erste dreidimensionale Arbeiten. In ihnen befasste sie sich mit ihrer Rolle als Frau in der Kunst. Zeitlebens widmete sich Eva Hesse, die im Alter von 24 Jahren verstarb, den feministischen Theorien der 1960er Jahre. Heute zählt sie zu den wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts und hinterlässt ein höchst interessantes Werk, das oftmals ihre schwierige und bewegte Lebensgeschichte umkreist.
Im Anschluss an die Matinee besteht die Möglichkeit, sich die Wechselausstellung „Verena Issel. Lothar-Fischer-Preis 2021“ anzusehen. Auch deren Arbeiten transportieren eine dezidiert gesellschaftskritische Aussage, die sich oftmals mit der Rolle der Frau und Künstlerin befasst.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.