Hausnamen-Projekt im Regionalpark QuellenReich erfolgreich
umgesetzt
Roumboua, Schousterwewa, Bärenwirt oder Seitz’n Schneider – Hausnamen haben eine lange Historie und sind in den ländlichen Regionen Bayerns bis heute gebräuchlich. Sie kamen auf, um Häuser in der Zeit vor Straßennamen und Hausnummern im Ort eindeutig zu identifizieren. Die Namen der Häuser können von Nachnamen, Vornamen, Spitznamen, Berufsbezeichnungen, Standort des Anwesens oder Hofzeichen abgeleitet sein. In Kombination mit einem Attribut wie neu, alt, ober, hinter, unter wurde so jedes Haus eindeutig beschrieben. Im Regionalpark QuellenReich werden die ursprünglichen Namen ausgewählter Häuser nun durch blaue Plaketten kenntlich gemacht und erläutert.
„Ich freue mich ganz besonders, dass wir heute hier am historischen Haus des Ehepaars Berschneider die erfolgreiche Umsetzung des Projekts präsentieren können“, betonte Landrat Willibald Gailler. „Johannes Berschneider hat als Mitglied der Regionalpark-Lenkungsgruppe von Anfang an maßgeblich an der Gestaltung des Regionalparks mitgewirkt und mit seinen innovativen und kreativen Ideen und viel ehrenamtlichem Engagement dazu beigetragen, dass der Regionalpark hier bei uns im Landkreis zum Erfolg geworden ist.“ Landrat Willibald Gailler und Regionalpark-Geschäftsführer Werner Thumann stellten gemeinsam mit den Bürgermeistern der Regionalpark-Kommunen Neumarkt i.d.OPf., Lauterhofen, Pilsach und Velburg am Mittwoch, 7. Juli am Wohnhaus von Gudrun und Johannes Berschneider in Pilsach das Hausnamen-Projekt im Regionalpark vor.
Nach langer Vorarbeit und intensiver Recherche, die durch die Heimatpfleger ehrenamtlich gut unterstützt wurde, sind die insgesamt 190 Hausnamenschilder nun ausgeliefert und werden Zug um Zug an den ausgewählten Häusern in den vier Regionalpark-Kommunen angebracht. Federführend betreut beim Landschaftspflegeverband Neumarkt wurde das Projekt durch Christa Lang. „Dass die Hausnamen über teilweise unglaublich lange Zeiträume im Gedächtnis der Bevölkerung erhalten bleiben zeigt, wie bedeutsam im Bewusstsein der Bürger auch heute noch unsere Wurzeln sind“ erklärt Geschäftsführer Werner Thumann. „Und gerade hier, an diesem wunderbar renovierten historischen Gebäude zeigt sich, wie gut Tradition und Fortschritt miteinander vereinbar sind. Und Johannes Berschneider selbst ist in seiner Heimat zutiefst verwurzelt“.
Gefördert wird das Projekt über LEADER-Mittel durch das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), den Rest tragen anteilig die einzelnen Projektgemeinden. Im Regionalpark Quellenreich wollen die Kommunen Neumarkt i.d.OPf., Pilsach, Lauterhofen und Velburg die Entwicklung ihrer Region gemeinsam stärken und nachhaltig vorantreiben. Bestehende Angebote sollen bekannt gemacht und neue Angebote gemeinsam entwickelt werden. Der Name „QuellenReich“ verweist auf die zahlreichen Quellen der sonst wasserarmen Karstlandschaft, versinnbildlicht aber auch die Bedeutung der Region als Quelle von Inspiration, Genuss und Erlebnis.
Bereits jetzt deutet sich an, dass Vielerorts ein großes Interesse besteht, das Projekt aufzunehmen. Im Zuge des Projekts „Heimat leben und erleben im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.“, das im Rahmen des Förderprogramms „regionale Identität“ durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat unterstützt wird, ist eine Ausweitung des Projekts auf weitere Orte bzw. Ortsteile geplant.