(pde) – Ein neues „Zentrum für Schöpfungsspiritualität“ (ZfS) haben das Bistum Eichstätt und die Benediktinerabtei Plankstetten ins Leben gerufen. Es soll den Menschen helfen, konkrete Handlungsoptionen zu einem ökologischen Lebensstil zu erarbeiten und selbstständig umzusetzen. Bei einem virtuellen Umweltforum der Diözese hat Abt Beda Sonnenberg als Projektleiter nun das Konzept vorgestellt.
Das ZfS versteht sich demnach als ein Fortbildungs- und Beratungszentrum und bietet mit vielfältigen Partnern unterschiedliche Veranstaltungen an. Angesprochen werden sollen Menschen, die sich für ökologische Fragestellungen interessieren. „Das Aufgreifen aktueller ökologischer Themen könnte ein Anknüpfungspunkt sein, um Menschen – religions- und konfessionsunabhängig – hinzuführen zum Glauben an den Schöpfergott“, sagt der Abt von Plankstetten. Von daher habe das Konzept eine missionarische Dimension, die eine schrittweise Entscheidung der Menschen ermögliche. Die Herangehensweise bei den Veranstaltungen sehe drei Schritte vor: „Schauen, beobachten, wahrnehmen“, „erklären, staunen, wundern“ und „danken, loben, handeln“. Eine wichtige Zielgruppe sind Haupt- und Ehrenamtliche im pastoralen Dienst, die ökologische Fragestellungen in die Verkündigung einbeziehen wollen. Angedacht ist zum Beispiel, Priestern einen Kurs anzubieten, bei dem sie in der Landwirtschaft des Klosters mitarbeiten können, um Menschen auf dem Land besser verstehen zu können.
Die Benediktinerabtei Plankstetten, die zu Beginn der 1990er Jahre ihre Wirtschaftsbetriebe auf die ökologische Wirtschaftsweise umgestellt hat und darüber hinaus über eine große Fachkompetenz im Bereich des ökologischen Bauens und der alternativen Energiegewinnung verfügt, versteht sich als „Anschauungsobjekt“ und „innovativer Lernort“ nicht nur für interessierte Gruppen der Diözese, sondern auch für alle anderen Interessierten. „Ökologisches Handeln geschieht in unserer Abtei aus dem Glauben“, betont Abt Beda. „Es ist also mehr als nur eine Praxis, es ist gelebter Glaube im Vollzug und es ist eine Lebenseinstellung. Von daher betrachten wir das Thema der Schöpfungsspiritualität als unseren missionarischen Auftrag in der Welt von heute.“
Grundlagen für das Engagement der Diözese und des Klosters im Bereich Schöpfung und Schöpfungsspiritualität sind laut ZfS-Konzept die Schöpfung selbst, die Heilige Schrift sowie die Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls und der Deutschen Bischofskonferenz, wobei die Umweltenzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015 eine besondere Rolle spielt. Wichtig ist es nach Auffassung von Abt Beda, die Schöpfung in ihren vielfältigen Ausprägungen zu kennen und selbst zu erleben, um sich davon faszinieren zu lassen. „Biblische, theologische und spirituelle Texte helfen zu verstehen, dass Gott die Schöpfung sehr gut gemacht hat und sie dem Menschen anvertraut hat. Die Schöpfung dient, nach Hildegard von Bingen, der Heilung und dem Heil des Menschen“, so der Benediktiner-Mönch.
Von Seiten der Diözese Eichstätt gibt es jährlich einen finanziellen Betrag für das gemeinsam mit dem Kloster Plankstetten getragene „Zentrum für Schöpfungsspiritualität“. Außerdem beteiligen sich das Diözesanbildungswerk, das Referat Schöpfung und Klimaschutz sowie Referenten aus anderen Abteilungen des Bischöflichen Ordinariates an der Gestaltung des Programms. Auch außerkirchliche Kooperationspartner sollen als Mitveranstalter gewonnen werden. Ein Kuratorium überwacht die Umsetzung der im Konzept festgelegten Aufgaben des ZfS und überprüft die zweckgerechte Verwendung der jährlichen Zuschüsse durch die Diözese. Dem von Generalvikar P. Michael Huber geleiteten Gremium gehören Abt Beda Sonnenberg und P. Josef Maria Böge vom Kloster Plankstetten sowie der Direktor des Diözesanbildungswerks, Dr. Ludwig Brandl, und Nachhaltigkeitsreferentin Lisa Amon an. Weitere Informationen gibt es unter www.kloster-plankstetten.de.
„Zentrum für Schöpfungsspiritualität“ im Kloster Plankstetten gegründet
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