Ausgezeichnetes Renaturierungsprojekt „Die Sulz lebt“ besichtigt
Eine ukrainische Delegation mit Vertretern der staatlichen Wasserwirtschaftsverwaltung aber auch von Nichtregierungsorganisationen war kürzlich im Rahmen eines mehrtägigen Fachseminars des Netzwerks Technologietransfer Wasser (TTW) zum Thema „Nachhaltige Gewässerentwicklung“ zu Gast in Bayern. Einen Tag lang war dabei der Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. e.V. Gastgeber.
Geschäftsführer Werner Thumann, die stellvertretende Geschäftsführerin Agnes Hofmann sowie Mitarbeiterin Tina Dünzkofer stellten die verschiedenen Tätigkeitsfelder des Landschaftspflegeverbands und insbesondere das Renaturierungsprojekt „Die Sulz lebt!“ vor. Das Projekt wird seit 1997 gemeinsam mit den Anliegergemeinden Berngau, Freystadt, Mühlhausen und Sengenthal realisiert. 2021 wurde es beim Wettbewerb „Ausgezeichnete Bäche“ vom Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz ausgezeichnet. Bei einem Spaziergang entlang der Sulz nördlich von Allershofen lernte die Delegation den rund ein Kilometer langen Abschnitt kennen, der 2013/2014 renaturiert worden ist. Das gemeinsame Langzeitprojekt „Die Sulz lebt“ hat zum Ziel, den begradigten „Flurbereinigungsbach“ Sulz in ein lebendiges, vielgestaltiges Gewässer zu entwickeln. Bisher konnten insgesamt zwölf Kilometer der Sulz und ihrer Seitengewässer renaturiert werden. Zusätzlich entstanden in den Auen auf über 30 ha Fläche neue Biotopflächen und Hochwasserrückhalteräume. Im Anschluss ging es weiter zur Erkläranlage bei Berngau. Das in ein Grünes Klassenzimmer umgestaltete Gelände der alten Kläranlage sowie der renaturierte Bach stießen bei der Delegation auf großes Interesse.
Vor dem Hintergrund eines internationalen Technologietransfers im Sinne der Agenda 21 wurde 1999 auf Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz zur Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit Bayerns im Bereich der Wasserwirtschaft das Netzwerk Technologietransfer Wasser (TTW) eingerichtet. Es bezieht die gesamte Wasserwirtschaftsverwaltung mit ein und ist am Landesamt für Umwelt angesiedelt.