In nur knapp fünf Monaten Bauzeit hat die Stadt Neumarkt die Tiefgarage in der Bräugasse generalsaniert. Wie Oberbürgermeister Thomas Thumann mitteilte, ist dort eine umfangreiche Maßnahme umgesetzt worden: „Immerhin haben wir dafür 1,2 Mio. Euro investieren müssen, um die 1996 fertiggestellte Tiefgarage von Grund auf zu sanieren“, so das Stadtoberhaupt. „Immer wieder gab es seither Risse und es mussten alle paar Jahre Ausbesserungen vorgenommen werden. Das war auf Dauer kein guter Zustand.“ Inzwischen war die Schädigung sogar so weit gediehen, dass die Oberflächen erneuert werden mussten. Dies bestätigten auch Stadtbaumeister Matthias Seemann, Hochbauamtsleiter Roland Feierle und Patrick Heinloth vom Hochbauamt, der die Arbeiten federführend betreut hat. Von Oktober 2022 bis Mitte Februar 2023 wurde daher das bestehende Oberflächensystem abgetragen und ein neuer Aufbau angebracht. Enthalten waren auch die Arbeiten für die Abdichtung und die Aufbringung des Gussasphalts. Die Installationsarbeiten für die Elektroanlagen und für den Bereich Lüftung und Sanitär waren dabei fast zeitgleich mit den Gussasphaltarbeiten ausgeführt worden. Im Januar schließlich folgten die Maler- und Markierungsarbeiten. Ab sofort sind die 95 Stellplätze nunmehr wieder zur Nutzung freigegeben, wobei es sich um keine öffentliche Tiefgarage handelt, sondern um eine für Nutzer mit Parkberechtigung, wie Oberbürgermeister Thumann erinnerte. Für diese Maßnahme erhofft sich die Stadt rund 200.000 Euro aus dem „Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm sozialer Zusammenhalt“. Dafür dankt er der Regierung der Oberpfalz. Stadtbaumeister Matthias Seemann ergänzt, dass die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Regierung hervorragend sei und man schon vieles gemeinsam umgesetzt hat. Erst am Tag vorher habe man Gespräche mit Regierungsvertretern geführt und neue Projekte besprochen.
Wie Patrick Heinloth vom Hochbauamt mitteilte, wurde bei der Sanierung das vorhandene Oberflächenschutzsystem mit selbstfahrenden Großfräsen abgetragen. Dann wurde der neue Aufbau angebracht, wobei es sich unter anderem um eine vier Zentimeter starke Gussasphaltschicht handelt, die als neue Schutzschicht dient und die Fahrbahn bildet. Sie ist dehnbarer als die bisherige Asphaltschicht und soll Risse verhindern. Insgesamt wurden rund 2.700 Quadratmeter Gussasphalt eingebracht. Zeitweise wurden bei den Arbeiten 30 Tonnen pro Tag eingebaut und damit rund 300 Quadratmeter Garagenfläche erstellt. Die Schwierigkeit dabei bestand darin, weil der Asphalt eine Einbautemperatur von rund 270 Grad Celsius besitzt und daher zügig verarbeitet werden muss. Für die Rand- und Wandanschlüsse wurde eine spezielle Kunststoffabdichtung auf die vordefinierte Höhe von 15 bzw. 50 Zentimeter hergestellt. Alle Wand- und Deckenflächen wurden zudem neu gestrichen. Die Fahrbahn- und Stellplatzmarkierungen wurden neu erstellt und auch die Türen und Tore mussten ausgetauscht werden, weil sie nicht mehr der aktuellen Norm entsprachen, manche auch nicht mehr die nötige Sicherheit geboten hatten. Die neue Torsteuerung erkennt bereits anhand eines Barcodes in der Windschutzscheibe des Fahrzeuges die Berechtigung zur Einfahrt und öffnet somit automatisch. Zudem wurden im Rahmen der Maßnahme die beengten Einfahrtsverhältnisse durch den Einbau eines größeren Tores und das Entfernen von Pollern optimiert. Auch die Beleuchtung wurde jetzigem Standard angepasst und auf LED umgerüstet. Zehn Stellplätze wurden außerdem mit E-Ladesäulen ausgestattet und im Rahmen der Sanierungsarbeiten wurden neue Elektroleitungen mit einer Länge von rund 2.500 Metern verlegt. Oberbürgermeister Thumann freut sich dabei besonders, dass im Rahmen der Arbeiten nur Firmen aus Neumarkt und der Region zum Zug gekommen sind und dadurch die Wirtschaft und die Arbeitsplätze in der heimischen Region gefördert werden. Das Konzept für die Sanierung hat die Firma Lerzer ING + Plan aus Neumarkt erstellt.
Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt über die Botengasse, Treppenhäuser sind in der Bräugasse und über dem Pausenhof der Grundschule Bräugasse von der Botengasse aus zu erreichen. Die Tiefgarage ist mit den erforderlichen technischen Einrichtungen ausgestattet, also einer Lüftungsanlage, einer CO-Warnanlage, einem Rauch- und Wärmeabzug über Lüftungsöffnungen ins Freie sowie einer Sprinkleranlage und eine Brandmeldeanlage mit Wärmedrähten und der Aufschaltung zur integrierten Leitstelle in Regensburg. Auch in diesem Sektor wurde alles modernisiert und heutigen Standards angepasst. Alle Beteiligten hoffen zusammen mit Oberbürgermeister Thumann, dass nunmehr diese Tiefgarage lange Zeit ihren Dienst tun kann, ohne dass alle paar Jahre Ausbesserungen anstehen.