Aktion in vielen Bädern in ganz Süddeutschland.
Schon vor der Corona-Pandemie hatten viele Kinder auch nach dem vierten Schuljahr noch kein Schwimmabzeichen erworben. Sie gelten damit nicht als sichere Schwimmer. Das haben Studien der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ergeben. Seit Mai sind die Freibäder wieder geöffnet und die Urlaubssaison steht bevor. Deshalb hatten die DLRG, die Schwimmvereine und die Schwimmmeister für Sonntag, 22. Mai 2022 gemeinsam dazu aufgerufen, wieder schwimmen zu gehen – und zwar in Sicherheit. Diese Initiative ist bisher einmalig.
Länderübergreifende Initiative
Für die Aktion standen am Sonntag in den vier süddeutschen Ländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Prüfer in vielen Frei- und Hallenbädern bereit, um Schwimmabzeichen abzunehmen. Die teilnehmenden Schwimmbäder hatten die DLRG und die Schwimmverbände bereits auf ihren Internet-Seiten veröffentlicht.
Gute Gründe zum Mitmachen
Jeder konnte beim Tag des Schwimmabzeichens mitmachen, ohne Mitglied in einem Verein sein zu müssen oder einen Kurs zu belegen. Das „Seepferdchen“ ist das erste dieser Abzeichen und bietet
Kleinkindern einen Anreiz, sich gründlich mit dem Schwimmen zu beschäftigen. Als sichere Schwimmer gelten all jene, die das Schwimmabzeichen in Bronze (früher „Freischwimmer“ genannt) besitzen. Erwachsene konnten am Tag des Schwimmabzeichens das Schwimmabzeichen in Bronze ablegen. Dieses ist für manche beruflichen Bewerbungen sogar Voraussetzung, etwa für den Polizeidienst.
Großer Erfolg
Noch am Sonntag zogen die Organisatoren Bilanz: rund 2.000 Abzeichen konnten die Prüfer insgesamt abnehmen, darunter rund 550 in Bayern. Michael Hohmann, Präsident der DLRG Hessen und einer der Initiatoren: „Dass an einem einzigen Tag so viele Kinder ihr Seepferdchen oder das Schwimmabzeichen Bronze erworben haben, freut mich außerordentlich. Und ich bin begeistert, dass sich überall Schwimmprüfer und Bäder engagiert haben, diesen besonderen Tag zu ermöglichen. Unser Ziel ist es,
den ,Tag des Schwimmabzeichens‘ künftig deutschlandweit einzuführen.“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat in einem Nürnberger Bad selbst einige Schwimmabzeichen an Kinder ausgehändigt. „Schwimmen ist total wichtig, zur Sicherheit und zur eigenen Freude.“ Harald Walter, Präsident des Bayerischen Schwimmverbands, und Manuel Friedrich, Präsident der DLRG Bayern, sagten übereinstimmend: „Die gemeinsame Initiative von DLRG und Schwimmverbänden hat alle Beteiligten vorangebracht, davon haben alle Teilnehmer profitiert und wir selber auch. Wir sind auch im nächsten Jahr wieder dabei.“