IHK-Fachkräftemonitor 2022 zeigt, wo Fachkräfte fehlen
REGENSBURG. Durch den Fachkräftemangel verlieren die Firmen in der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim bis 2025 eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 1,18 Milliarden Euro, rechnet der Fachkräftemonitor der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim vor. Trotz der krisenbedingt unsicheren Wirtschaftsprognosen nimmt der Fachkräftemangel weiter zu. „Die Suche nach Arbeitskräften wird immer schwieriger“, stellt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes fest. So besteht 2022 ein Engpass von 15.000 Fachkräften in der Region. Vor allem Fachkräfte mit einer beruflichen Qualifizierung fehlen in den Firmen, die meisten in Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen, in der technischen Entwicklung, Konstruktion und Produktionssteuerung.
Chance Einwanderung
Bis zum Jahr 2025 sinkt das Fachkräfteangebot in der Region von derzeit 472.000 auf 451.000. Der demografische Wandel ändert die Alters- und damit auch die Erwerbstätigenstruktur massiv. In den nächsten Jahren gehen geburtenstarke Jahrgänge in Rente, viele hiervon starteten noch mit einer betrieblichen Ausbildung ins Berufsleben. Dem gegenüber stammen die heutigen Berufsstarter aus geburtenschwachen Jahrgängen und es entscheiden sich viele hier für akademische Berufe. Was tun? „Eine Strategie zur Bekämpfung des Fachkräftemangels kann die Einwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland sein“, so Helmes. Mit Blick auf die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes im Herbst haben die IHKs Vorschläge zur Erleichterung für Unternehmen eingebracht. So sollten etwa der Rekrutierungsprozess im Ausland einfacher werden und Hürden bei der Anerkennung von Abschlüssen abgebaut werden. Auch die Erschließung unausgeschöpften Erwerbspotenzials z. B. bei noch nicht berufstätigen Frauen oder älteren Personen böten Möglichkeiten. Bei alledem steigt die Bedeutung der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildung, damit vorhandenes Personal bestmöglich qualifiziert und an die Betriebe gebunden werden kann.
Infokasten: IHK-Fachkräftemonitor Bayern
Das frei zugängliche Online-Tool „IHK-Fachkräftemonitor Bayern“ prognostiziert Angebot und Nachfrage von Fachkräften bis 2035 für Berufsgruppen, Branchen und bayerische Regionen.
Die Lage in einzelnen Bereichen zeigt sich dabei noch dramatischer, als bislang prognostiziert. Der IHK-Fachkräftemonitor greift unter anderem auf die bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Stellen zurück. Insbesondere in Branchen und Berufen, in denen die Stellen nicht gemeldet werden, kann der tatsächliche Mangel an Fachkräften deutlich über den Modelldaten liegen.
Den IHK-Fachkräftemonitor Bayern finden Interessierte unter www.ihk-fachkraeftemonitor-bayern.de – Regionale Informationen im IHK-Fachkräftereport unter www.ihk-regensburg.de/fachkraeftemonitor