„Unsere Mitarbeiter sind für den kommenden Winter gerüstet“, stellt der Leiter des städtischen Bauhofs Richard Willjung fest. „Auch die Geräte und die entsprechenden Materialien sind vorbereitet. Und wie immer haben wir für die Stadt auch bereits rechtzeitig im Jahr bei günstigeren Preisverhältnissen das Streumaterial besorgt und eingelagert.“ Rund 2.000 Tonnen Salz lagern derzeit bis zu einer Höhe von 4 Metern aufgeschüttet in der großen Salzhalle auf dem Bauhofgelände. Nebenan stehen in einer separaten Halle noch etwa 500 Tonnen Splitt bereit. „Die 18 Räumfahrzeuge sind ebenfalls einsatzbereit, sie sind bestens gepflegt und entsprechen dem neuesten Stand der Technik, damit sie den oftmals strapaziösen Einsätzen gewachsen sind“, bestätigt der Einsatzleiter für den Winterdienst Josef Gottschalk. „Jetzt steht noch die letzte Einweisung im Rahmender Winterdienstbesprechung auf dem Programm und dann kann es losgehen.“
Im Hinblick auf die Räumung der Straßen durch den Winterdienst des Bauhofs bittet die Stadt die Bürgerinnen und Bürger darauf zu achten, dass sie mit ihren Pkw die Straßen nicht blockieren oder so ungünstig parken, dass die Durchfahrtsbreite zu eng wird. Denn nur bei einer ausreichenden Fahrbahnbreite können die Räumfahrzeuge die Straßen auch befahren und von Schnee und Eis freimachen. Darüber hinaus weist die Stadt die Grundstücksbesitzer und Anlieger auf die Räum- und Streupflicht bei den Gehwegen hin, wenn ihre Grundstücke an öffentliche Straßen angrenzen bzw. über öffentliche Straßen erschlossen sind. Denn laut der Straßenreinigungs- und Sicherungsverordnung der Stadt Neumarkt i.d.OPf. besteht zum einen eine besondere Sorgfaltspflicht hinsichtlich der Reinigung der Gehwege und zum anderen im Winter bei Schnee und Eis die Pflicht zum Räumen und Streuen der Flächen. Die entsprechende Verordnung findet sich unter www.neumarkt.de/rathaus-buergerservice/ortsrecht/ als Verordnung Nr. 2.2.1, dort sind ab § 9 folgend die entsprechenden Aufgaben für den Winter aufgeführt.
Im Winterdienst arbeiten die Mitarbeiter im Zwei-Schicht-Betrieb. Sie bedienen dann die Fahrzeuge bzw. sind jeweils in Handtrupps und Handbereitschaften unterwegs, um neuralgische Punkte wie Fußgängerüberwege, Ampelbereiche, Bushaltestellen oder Bereiche vor Schulen und Kindergärten zu räumen und zu streuen. Je nach Intensität kann ein Winterdienst einen erheblichen Aufwand an Material und Kosten mit sich bringen.
Der letzte Winter 2020/2021 war dabei einer der intensiveren Art, hinsichtlich der Kosten und beim verbrauchten Streumaterial. Er schlug mit 1.323.900 Euro bei den Kosten zu Buche, dabei wurden 2.125 Tonnen Salz und 390 Tonnen Split verbraucht. Insgesamt sind 117 Einsätze mit 17.235 angefallenen Stunden verzeichnet. Damit war der letzte Winterdienst der bisher teuerste, den die Stadt zu bewältigen gehabt hat.
Aber auch „normale“ Winterdienste sind ein Ausgabeposten für die Stadt. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre verursacht der Winterdienst jedes Jahr rund 800.000 Euro an Kosten, der Salzverbrauch liegt im Durchschnitt bei 1.560 Tonnen und der Splittverbrauch bei 288,5 Tonnen. Die Ausbringung der Streumittel erfolgt dabei mittels genau dosierbarer Streugeräte.
Die Stadt ist bestrebt, auch im Winter die Mobilität für die Bürger zu ermöglichen. Allerdings kann dies angesichts der Witterungssituation nicht immer gelingen. Zudem kann der Winterdienst im Stadtgebiet nicht immer sofort überall einsetzen. Schließlich ist der Winterdienst keine einfache Aufgabe, wie der Referent für den Bauhof Stadtrat Luis Urban bestätigt. „Immerhin ist ein Straßennetz von rund 350 Kilometern Länge zu betreuen. Die Abfolge beim Winterdienst folgt daher einem genauen Plan, in dem die Prioritäten festgehalten sind und der so geregelt ist, dass die verkehrstechnisch wichtigsten Straßen und die gefährlichsten Straßenbereiche eindeutig Vorrang haben.“ Die weiteren Straßen und Bereiche werden soweit die Möglichkeiten bestehen und die Kapazitäten reichen anschließend angepackt. Bei Dauerschneefall sei dies allerdings manchmal nur schwer aufrechtzuerhalten. Im Hinblick auf die Radwege sei die Stadt zwar nicht verpflichtet, diese zu räumen: Als fahrradfreundliche Kommune sieht sie dies als wichtigen Service an, um dadurch den Fahrradverkehr als Alternative zum Auto auch im Winter zu fördern. Allerdings werden die Radwege insoweit geräumt, als es vom Arbeitsaufwand und von der Witterung her möglich ist. Generell gilt der Appell an die Verkehrsteilnehmer und die Bürger, sich auf den Winter einzustellen und auch entsprechend Geduld mitzubringen. Richtige Kleidung, passendes Schuhwerk und im Verkehr eine vorsichtige und rücksichtsvolle Verhaltensweise sind gute Voraussetzungen dafür. Stellvertretend auch für Oberbürgermeister Thomas Thumann dankt der Bauhofreferent Urban allen, die im Rahmen des Winterdienstes besonders gefordert sind. Vor allen Dingen hofft er, dass es keine Unfälle gibt und die Mitarbeiter gesund und wohlbehalten durch den Winter kommen.