Stadt Neumarkt war erste Fairtrade Stadt in ganz Bayern und ist aktuell „Hauptstadt des Fairen Handels“
Die Europäische Metropolregion Nürnberg trägt für zwei weitere Jahre den Titel Fairtrade Region, nachdem ihr dieser 2017 zum ersten Mal von Fairtrade Deutschland verliehen worden war. „Das ist eine schöne Nachricht, die uns alle freut“, stellt Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann fest, der zudem stellvertretender Ratsvorsitzender der Europäischen Metropolregion Nürnberg und Sprecher des dortigen Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung ist. „Wir als Stadt Neumarkt waren 2009 in ganz Bayern die erste Fairtrade Stadt und aktuell sind wir die ‚Hauptstadt des Fairen Handels‘. Daher haben wir dieses Thema in den letzten Jahren in die Arbeit der Metropolregion mit eingebracht“, erinnert er sich „Wir sind im guten Miteinander auch beim Thema Fairtrade eine starke Gemeinschaft geworden und können dies mit den Aktivitäten vor Ort gut untermauern.“
Alle zwei Jahre muss nachgewiesen werden, dass das Engagement in der Region weiterhin hoch ist. „Die Faire Metropolregion Nürnberg hat eine beeindruckende Entwicklung gemacht! Es freut mich, Ihnen heute die Urkunde für zwei weitere Jahre als Fairtrade Region zu überreichen!“, sagt Lisa Herrmann, Kampagnenleitung bei Fairtrade Deutschland bei der digitalen Titelerneuerungsfeier am 26. April 2021. „Vor vier Jahren sind wir gestartet mit 32 Fairtrade Städten, Gemeinden und Landkreisen, 27 Fairtrade Schools und zwei Fairtrade Hochschulen in der Region. Es ist beachtlich, wie die Bewegung gewachsen ist. Mittlerweile sind über 70 Städte, Landkreise und Gemeinden, fast 100 Schulen und 6 Hochschulen aktiv!“, so Dr. Roland Oeser, Stadtrat in Schwabach. Als Sprecher der Fairen Metropolregion eröffnete er zusammen mit der früheren langjährigen Neumarkter Bürgermeisterin und Referentin für Nachhaltigkeit und Klimaschutz Ruth Dorner die digitale Feierstunde. Die Titelerneuerung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Flagge zeigen für den Fairen Handel“.
Wichtige Erfolgsfaktoren der Fairen Metropolregion sind das hohe Engagement der Zivilgesellschaft und die kreativen Aktionen der Fairtrade Gruppen in den Städten, Gemeinden und Landkreisen. In Neumarkt stehen dafür Projekte wie „Das faire Café.Mobil“, die nachhaltige ökosoziale Beschaffung oder der faire Partnerschaftswein. Andernorts gibt es ebenfalls anschauliche Aktionen wie das faire Bananeneis in Ebern, ein faires Pop-up Café in Oberasbach oder faire Dankeschön-Geschenke zum Blutspenden in Waldsassen, die alle den Fairen Handel ins öffentliche Bewusstsein bringen sollen. Auch in Zeiten von Corona sind sie kreativ und aktiv geworden, mit konsumkritischen Rundgängen durch die Fairtrade Städte und Gemeinden, fairen Geschenkpaketen für Seniorinnen und Senioren und vielen weiteren Aktionen.
Die Faire Metropolregion hat sich auch mit ihrem Engagement für die nachhaltige öffentliche Beschaffung bundesweit einen Namen gemacht. 70 Städte, Gemeinden und Landkreise arbeiten aktiv im Pakt zur nachhaltigen Beschaffung. „Es ist beeindruckend, was sich 2020 getan hat. Von nachhaltigen Textilien, Büromaterialien und Lebensmitteln, Stadtrats-, Kreistags- und Gemeinderatsbeschlüssen über Handlungsleitlinien bis hin zu neuen Personalstellen: das Thema gewinnt an Bedeutung!“, zeigt sich Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg, begeistert. Sie nennt beispielhaft die faire Arbeitskleidung, die 2020 unter anderem in Markt Hirschaid, Markt Roßtal, dem Landkreis Kulmbach und der Stadt Ebern für die Mitarbeitenden von Bauhöfen und Straßenmeisterei angeschafft wurde. Ein Vorreiter dabei war die Stadt Neumarkt, die dies bereits 2019 für die Mitarbeiter im Bauhof getan hatte. Dabei war die entsprechende Arbeitskleidung aus fairem Handel besorgt worden, nachdem die Wege erkundet worden waren, wie die Beschaffung für diesen Bereich vonstattengehen kann und welche Punkte dabei zu beachten sind.
Für 2021 hat sich die Faire Metropolregion Nürnberg noch viel vorgenommen. Aktuell läuft der Videowettbewerb „So fair ist die Metropolregion Nürnberg“, an dem sich Kindergärten, Kitas, Schulen, Institutionen, Vereine, Kommunen, Fairtrade Steuerungsgruppen, Unternehmen und weitere Akteure beteiligen können. Er ist aus dem Preisgeld für die Stadt Neumarkt als „Hauptstadt des Fairen Handels“ hervorgegangen, die einen Teil davon für diese Aktion zur Verfügung gestellt hat. Die Siegervideos werden am 23. September im Rahmen des 2. Fairtrade Gipfels der Metropolregion in Neumarkt öffentlich gekürt. Am gleichen Abend findet die Preisverleihung des bundesweiten Wettbewerbs „Hauptstadt des Fairen Handels 2021“ statt. Außerdem sind weitere Kommunen eingeladen, sich dem Pakt zur nachhaltigen Beschaffung anzuschließen.
Mehr Informationen zur Fairen Metropolregion Nürnberg finden Interessierte unter: www.faire-metropolregionnuernberg.de