(pde) – Die diesjährige Herbstsammlung des Diözesan-Caritasverbandes Eichstätt findet vom 26. September bis 2. Oktober mit einer abschließenden Kirchenkollekte statt. „Liebe wärmt“ lautet das Motto der Aktion. Mit den Einnahmen werden unter anderem ukrainische Flüchtlinge, alte und pflegebedürftige Menschen sowie junge demenzkranke Erwachsene unterstützt.
Caritaspräses Alfred Rottler schreibt in seinem Sammlungsaufruf, das Thema „Liebe wärmt“ erfahre angesichts des Ukrainekrieges, der vielen Krisen weltweit und der steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten große Aktualität. „Geflüchtete und Menschen in Notsituationen erleben oft nicht nur in Wintermonaten eine kalte und grausame Welt. Freundliche Begegnungen, konkrete Hilfe und zielgerichtete Beratung zeugen von Wärme und Mitmenschlichkeit, damit die Menschen wieder Hoffnung schöpfen.“
Rottler zufolge helfen die Caritas-Einrichtungen im Bistum Eichstätt auf vielfältige Weise, Menschen eine neue Perspektive zu geben. „Die Beratungsstellen der Caritas-Kreisstellen leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, dass Geflüchtete bei uns gut ankommen. Im Caritas-Zentrum St. Vinzenz, im Kinderdorf Marienstein oder in den vom Caritas-Diözesanverband fachlich beratenen Kindertageseinrichtungen erfahren Kinder und Erwachsene Geborgenheit, Stärkung und Hilfe zu selbstbestimmtem Leben.“ Damit die Caritas auch in Zukunft durch ihre Dienste „wärmende Liebe“ schenken könne, bittet er um Spenden bei der Caritas-Herbstsammlung.
Für ukrainische Flüchtlinge, alte Menschen und junge demenzkranke Erwachsene
Vom Erlös der Sammlung bleiben nach Information der Caritas wieder 40 Prozent in den Pfarreien für deren örtliche soziale Aufgaben, 60 Prozent gehen an den Diözesan-Caritasverband. 50.000 Euro stellt dieser nach eigenen Angaben insgesamt seinen Beratungsstellen für Hilfen für geflüchtete Menschen aus der Ukraine zur Verfügung. Das Geld kommt zum Beispiel der Caritas-Erziehungsberatungsstelle in Nürnberg-Langwasser zugute. Dort ist die muttersprachliche russische sowie ukrainische Beratung einer aus der Ukraine stammenden Psychologin vorerst vorübergehend von zehn auf zwanzig Stunden aufgestockt worden. Neben allgemeinen Fragen zu Hilfemöglichkeiten und den Gegebenheiten in Deutschland geht es in der Arbeit mit den geflüchteten Familien vorrangig um deren Erlebnisse in den vergangenen Monaten. Erfahrungen im Kriegsgebiet und auf der Flucht, Umgang mit Verlusten, Tod und getrennte Familien, Ankommen in einer neuen Umgebung – dies alles führt zu Unsicherheiten, Ängsten, Trauer und anderen emotionalen Belastungen. In der Erziehungsberatungsstelle werden die Familien und vor allem die Kinder aktiv in ihrer vertrauten Sprache unterstützt. Dadurch ist zu ihnen ein leichterer Zugang und bei ihnen ein größeres Vertrauen möglich.
10.000 Euro erhält das Seniorenheim Caritas-Pirckheimer in Nürnberg-Altenfurt für die Einrichtung und Ausstattung eines Therapie- und Rückzugsraumes. Die Pflegeeinrichtung versteht sich als „Lebenshaus“, indem sie von der Gemeinschaft und dem Beisammensein lebt. Jedoch fehlt bisher ein Ort des Rückzugs. Der neue Therapieraum soll den Bewohnerinnen und Bewohnern, insbesondere Pflegedürftigen mit demenziellen Erkrankungen, die Chance geben, zur Ruhe zu kommen. Klangschalen und Aromatherapie sollen es unter Aufsicht einer Aromaexpertin ermöglichen, Sinneserfahrungen im taktilen, emotionalen und kognitiven Bereich zu erleben. Wohlbefinden und Lebensqualität werden durch harmonisch abgestimmte multisensorische Reize gefördert. Neben angeleiteten Maßnahmen soll den Bewohnerinnen und Bewohnern auch die Möglichkeit gegeben werden, selbständig Therapieelemente zu erkunden. Die Sammlungsgelder dienen unter anderem dafür, den Raum zu streichen und herzurichten sowie, um Materialien wie die Klangschalen zu besorgen.
Weitere 10.000 Euro kommen der Ausstattung der Begegnungsstätte für junge demenzkranke Erwachsene der Caritas-Sozialstation Neumarkt zugute. Diese bietet sein November vergangenen Jahres den offenen Treff „In Kontakt bleiben“ speziell für Betroffene im Alter zwischen 45 und 65 Jahren an. Unter der Leitung einer gerontopsychiatrischen Fachkraft bietet die Anlaufstelle ihnen sowie deren Angehörigen die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen: zum Beispiel Ausflüge, die Wahrnehmung kultureller und sportlicher Angebote, Kochen und Backen, kreative und handwerkliche Aktionen und nichtmedikamentöse Therapien. Zehn Personen können daran teilnehmen, derzeit wird der offene Treff von sechs genutzt. Mit Sammlungsmitteln wurden Stühle und Sofas im Betreuungsgruppenraum sowie ein Pflegebett mit Nachttisch im Ruheraum, aber auch Geschirr und Spiele angeschafft.