Am Montag und Dienstag dieser Woche übten zahlreiche ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus den Feuerwehren Mühlhausen und Dietfurt auf dem Main-Donau-Kanal. Übungszenario war am Montag bei Mühlhausen der Brand eines Sportbootes im Unterwasser der Schleuse Bachhausen. Ein ähnliches Übungsszenario folgte am Dienstag im Oberwasser der Schleuse Dietfurt.
Einsätze auf der Bundeswasserstraße stellen die örtlichen Feuerwehren vor besondere Herausforderungen. Diese beginnen schon bei der Alarmierungsplanung, wo für die einzelnen Abschnitte des Kanals die zu alarmierenden Einheiten vorab definiert werden müssen. Vor Anfahrt an die Einsatzstelle selbst, sammeln sich die Einheiten an vordefinierten Bereitstellungsräumen. An die Einsatzstelle selbst werden nur diejenigen Einheiten beordert, die dort unmittelbar benötigt werden. Die Betriebswege entlang der Wasserstraße lassen nämlich einen Begegnungsverkehr nicht zu. Für die Feuerwehren Mühlhausen und Dietfurt, die über motorbetriebene Mehrzweckboote verfügen, stellt sich nach Erkundung der genauen Einsatzörtlichkeit die Aufgabe das Boot an der geeigneten Stelle im Kanal, sogenannten Slipping-Stellen ins Wasser einzusetzen und mit dem nötigen Personal zu beladen. Die Bootsführer haben hierfür einen speziellen Lehrgang und eine entsprechende Fahrerlaubnis absolviert.
Bei allen Einsätzen und Übungen auf der Wasserstraße ist die Notfallmeldestelle in der Revierzentrale der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung in Gösselthal zu informieren. Diesen Kontakt sowie die Einsatzdokumentation übernahm bei den Übungen die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, welche die Einsatzleitung mit Informationen über die havarierten Schiffe und den laufenden Schiffsverkehr versorgte.
Bei den angenommenen Brandeinsätzen, die auf einem Arbeitsschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung simuliert wurden, konnten zwei taktische Varianten der Brandbekämpfung beübt werden. Einmal erfolgte die Löschwasserzuführung über ein an Land stationiertes Löschfahrzeug, einmal über eine auf dem Mehrzweckboot platzierte Tragkraftspritze vom Wasser aus. Zum Betreten verrauchter Bereiche und zur Personensuche dort, gingen Trupps mit Atemschutzgeräten vor. Dabei stellen enge Räume unter Deck und Gefahren in Batterie- und Tankräumen eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte dar.
Die erfolgreich verlaufene Übung schloss mit einer Nachbesprechung und machte allen Beteiligten deutlich, dass solche oder ähnliche Szenarien nur in Zusammenarbeit mehrerer Feuerwehren mit regelmäßigen Übungen gelingen können. Besonderer Dank gilt der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung für die Unterstützung der Übungen.