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„Er ist das rettende Wort für die Welt“: Weihnachtspredigt von Bischof Hanke

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Eichstätt/Ingolstadt. (pde) – „Gott hat in Jesus Christus die Trennwand zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch durchbrochen und sein innerstes Wesen, seine Liebeskraft mitgeteilt. Die Krippe von Betlehem war einmal. Die Krippe heute und morgen, das sind du und ich.“ So könnte die Botschaft vom Weihnachtsfest „in einfachen Worten“ lauten, sagte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke bei einem Pontifikalamt am Samstag, 25. Dezember, im Ingolstädter Münster. Er betonte dabei die Bedeutung des Wortes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Dreh- und Angelpunkt der Bischofspredigt in dem auf Bayern 1 übertragenen Gottesdienst war die erste Zeile des Johannesevangeliums: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott.“ Hanke erläuterte, der Evangelist Johannes stelle nicht Jesu Geburt und Kindheit an den Beginn seines Evangeliums, sondern nehme die Menschen in den Blick, die wissen wollten, wer Jesus wirklich ist, woher er kommt. Johannes bezeuge, dass im Kind in der Krippe, in Jesus dem Handwerker, im Wanderprediger und Verkünder der Frohen Botschaft, im Gekreuzigten und Auferstandenen Gott selbst die Bühne der Welt betreten habe. „In Jesu Geburt kam Gott selbst auf Erden an“, sagte Hanke.

Der Evangelist habe bewusst für das Kommen Gottes in Jesus Christus den Begriff „Wort“ gewählt. „Denn Sprache, Worte sind lebenswichtig für uns Menschen. Einsamkeit ohne das Wort eines anderen Menschen, wie sie in der Corona-Pandemie alleinstehende, alte Menschen oftmals durchleiden mussten, ist eine Qual“, so der Eichstätter Bischof. Wo in einer Beziehung einer dem anderen das Wort verweigere, wo nicht mehr geredet oder gar Wichtiges verschwiegen werde, gestalte sich das Miteinander zur Hölle. Das gute Wort hingegen, das tröstende und verständnisvolle Wort, das anerkennende Wort eines anderen mache das eigene Leben schön und wertvoll. In Jesu Geburt habe Gott der Welt Anteil an seinem innersten Wesen der Liebe und Barmherzigkeit gegeben: „Dieser Jesus ist mehr als ein großartiger Mensch, als ein Weisheitslehrer, der die Menschen zum guten, ethischen Verhalten anleitet. Er ist das rettende Wort für die Welt.“

Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, hieß ein weiterer Satz im Evangelium, den der Bischof so deutete: „Ich gehöre also der Familie Gottes an. Gott will mir Vater sein, und wir Menschen als Kinder Gottes werden somit untereinander Geschwister. Eine neue Gemeinschaft erwächst daraus. Welch eine wunderbare Verheißung an eine Welt, an eine Gesellschaft, in der Gegensätze und Spaltungen leidvoll spürbar sind.“ Als Beispiele hierfür nannte er Hass im Internet, Aggressionen gegen Fremde und Migranten sowie Spannungen und Zwist in Familien und Beziehungsnetzen. „Die Dynamik des Negativen, die Erfahrung der Finsternis muss nicht das Bestimmende bleiben oder sein“, so der Bischof. Die Welt brauche die Erfahrung der Kraft jener, die als Kinder Gottes leben: „Das Licht von Gott erhellt die Welt und das eigene Leben.“

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