Bezirksjugendring informiert Bezirksräte über Jugendarbeit während der Corona-Pandemie
REGENSBURG. Welche Akzente setzte die Jugendarbeit in der Oberpfalz in Zeiten der Pandemie und welche Erkenntnisse hat man gezogen? Darüber informierten Vorstandsmitglieder des Bezirksjugendrings Oberpfalz die Bezirksräte in der Sitzung des Bezirkstags der Oberpfalz und gaben Einblicke in ihre Arbeit der vergangenen Monate. „Die jungen Menschen sind von der Corona-Pandemie stark gefordert. Das Thema schlägt in den Jugendämtern wie auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie auf“, verdeutlichte Bezirkstagspräsident Franz Löffler die Notwendigkeit, Heranwachsende nicht aus dem Blick zu verlieren.
In den ersten Monaten des Lockdowns stand die digitale Begegnung im Vordergrund. „Wir haben auf vielfältigen Wegen versucht, Kontakt mit den Jugendlichen zu halten“, erläuterte Philipp Seitz, erster Vorsitzender des Bezirksjugendrings Oberpfalz. Die Ideen reichten von digitaler Begegnung über kontaktlose Aktionen bis hin zu Corona-konformen Mitmach-Projekten.
Für Heranwachsende sei allerdings die soziale Erfahrung, die sie im unmittelbaren Kontakt mit Gleichaltrigen sammeln, besonders wichtig, ergänzte Thomas Vitzthum von der Evangelischen Jugend. Umso mehr schätze man die Möglichkeit, nun wieder direkte Treffen bei Einhaltung der geltenden Vorschriften abhalten zu können. Unter dem Motto #weitermachen bringe man die Jugendarbeit wieder in Schwung, so Seitz. Diese werde zunehmend digital sein, das greife auch das neue Projekt „digitale Streetwork“ auf. Auf Initiative der Bayerischen Staatsregierung baut der Bayerische Jugendring dieses Angebot in den nächsten Monaten bayernweit auf. Die Umsetzung in der Oberpfalz erfolgt beim Bezirksjugendring. Zwei digitale Streetworker – angesiedelt in Regensburg und in Thannenlohe (Kreis Tirschenreuth) – sollen die Jugendlichen dort abholen, wo sie unterwegs sind. „Wir wollen zeigen, dass man Jugendliche über digitale Wege erreicht“, so Seitz. Gestartet werden soll das niederschwellige Angebot im Herbst.
Der Bezirksjugendring wolle mit seiner Arbeit auf die Probleme der Kinder und Jugendlichen in der Corona-Pandemie hinweisen, schließlich würden der Jugend „wichtige Lebensjahre genommen“, verdeutlichte Jürgen Preisinger vom Kreisjugendring Tirschenreuth. Mit ihrer Lobby-Arbeit möchten die Vertreter des Bezirksjugendrings erreichen, der Jugendarbeit in der Politik mehr Gehör zu verschaffen. „Denn Jugendpolitik ist Zukunftspolitik“, fasste Seitz zusammen.
Auf der Tagesordnung der Sitzung stand außerdem ein Bericht der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks (medbo). Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner prognostizierte für dieses Jahr ein Defizit, das die medbo „wegstecken“ könne: „Der Bezirk Oberpfalz muss sich keine Sorgen machen. Der Bezirkshaushalt ist ‚safe‘‘, erläuterte Hausner sehr zur Freude des Bezirkskämmerers.