Als im Sommer der Online-Fragebogen der MINT-Region Landkreis Neumarkt zur „Homeschooling-Phase“ ausgewertet wurde, waren die Rückmeldungen breit gefächert: von mangelnder Ausstattung bei Schulkindern und Lehrenden über fehlendes Wissen zur Umsetzung von digitalem Lernen, alles war drin. Teilweise gehörte auch die Kontaktknüpfung mit dem Elternhaus zu den Herausforderungen in der Pandemie. „So machten die Lehrkräfte teils auch Hausbesuche, um die Schüler ins Boot zu holen, da vorhandene Sprachbarrieren einiger Eltern die Arbeit mit der Beschulung sonst zuhause erschwert hätten. Zur Freude aller konnten wir dadurch neben der unterrichtlichen Förderung auch auf der Beziehungsebene nachhaltige Erfolge verbuchen.“ so Frau Kölbel, Rektorin an der Grundschule an der Bräugasse.
Auch innerhalb der Lehrerschaft ist ein von unterschiedlichem Alter geprägtes Kollegium vorzufinden – das technische Wissen war breit gefächert, die Lehrkräfte selbst waren genauso wie die Eltern vor ähnliche Probleme gestellt: Homeschooling mit den eigenen Kindern und gleichzeitig die normale Arbeit stemmen. Erschwerend kam dazu, dass die Schulen meist selbst nur wenige Tablets hatten, die bei Bedarf an die Kinder verliehen werden konnten.
Herr Wittmann, Schulleiter an der Theo-Betz-Grundschule klärt, „der Eindruck, dass an den Schulen oft nichts vorwärtsgeht, entsteht auch dadurch, dass Aussagen seitens der politischen Ebene zum geplanten Umgang mit der Pandemie an Schulen sehr schnell von Medien aufgegriffen wurden, bevor die konkrete Umsetzung an den einzelnen Schulen auf den Weg gebracht werden konnte“. Ein praktikabler Rhythmus wie z.B. in Bezug auf den Tages-/Wochenwechsel bei Wechselbeschulung musste erst gesucht und gefunden werden. Auf Stadtebene hatten sich die Grundschulen auf einen wochenweisen Wechsel geeinigt.
Nun sind einige Monate vergangen – und parallel zum erschwerten normalen Schulbetrieb haben sich die Schulen auf eine erneute Phase des Homeschooling vorbereitet: „Hardware und Software wurden eingekauft, Kinder wurden soweit möglich mit Leihgeräten versorgt, Lehrende wurden geschult, ein einheitlicher Rahmen für den Ablauf des Homeschoolings im Tageswechsel wurde an den Schulen vereinbart“, so Herr Weigert vom staatlichen Schulamt. Auf diese Weise werden die SchülerInnen intensiver und differenzierter betreut, besteht doch laufend die Möglichkeit, der Lehrkraft Rückfragen zu stellen. Auch die Lehrkräfte können auf diese Weise direkte und schnelle Rückmeldungen geben. Die Kinder werden nicht mehr lange alleine gelassen – und die Familien von der schulischen Aufgabenkontrolle entlastet.