(pde) – Über hundert Sternsingerinnen und Sternsinger, vor allem aus dem westlichen Teil der Diözese waren gekommen, um gemeinsam mit dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke den Beginn der diesjährigen Sternsingeraktion zu feiern. In der Stiftsbasilika Herrieden zelebrierte der Bischof zusammen mit Diözesanjugendseelsorger Korbinian Müller, dem Ortspfarrer Dekan Peter Hauf und weiteren Priestern aus der Umgebung. Nach dem Aussendungsgottesdienst gab es einen Zug durch Herrieden und ein Sternsingerfest in den Räumen der örtlichen Schule.
In seiner Predigt stellte Bischof Hanke den versammelten Kindern und Jugendlichen eine dreifache Ost-West-Bewegung vor: Die biblischen Weisen, die aus dem Morgenland kamen um den Messias zu finden, den Heiligen Franz Xaver, der im 16. Jahrhundert als Missionar das Evangelium vor allem in Indien, der malaysischen Halbinsel und in Japan verkündete und schließlich die nun beginnende Sternsingeraktion, die das benachbarte Indonesien als Beispielland ausgewählt hat.
Die Bibel erzählt von Sterndeutern oder Magiern, die aus dem Osten kamen Es waren gebildete Leute, die als „Weise“ aus dem Osten kamen und einem „Licht“ folgen wollten. Das eigentliche Licht entstehe jedoch nach den Worten des Eichstätter Bischofs erst durch die Begegnung mit Jesus. „Wer Jesus sucht und ihn wirklich finden will, der findet ihn auch und wird dadurch selbst zum Licht“ nimmt Hanke die Metapher auf und gibt sie den jungen Sternsingerinnen und Sternsingern mit auf den Weg. Wenn diese in den nächsten Tagen von Haus zu gehen, dann können sie dieses Licht an die Menschen weiter geben.
Bereits in der Frühzeit der Kirche sind viele Glaubenszeugen auch nach Osten gegangen, etwa einige Apostel in das Gebiet des heutigen Iran oder sogar bis nach Indien. Ein Beispiel ist auch der Heilige Franz Xaver, der vor über 400 Jahren als bedeutender Missionar der Kirche in den Osten ging und den Menschen dort das Evangelium verkündete. Er kam, wie Bischof Hanke betonte, sogar in die Gegend des diesjährigen Beispielandes der Aktion Dreikönigssingen, Indonesien. Für Hanke treten die Sternsinger deshalb in die Spuren des Heiligen Franz Xaver, wenn sie sich besonders an die Kinder in Indonesien wenden.
Hanke äußerte auch seine große Dankbarkeit, dass sich die Kinder und Jugendlichen engagieren, um den Segen in die Häuser zu bringen. Sie sind nach seinen Worten „in einer für die Kirche nicht einfachen Zeit großartige Botschafter.“ Die kleinen und die großen Sternsinger täten „auf wunderbare Weise“ etwas, worum es der Kirche eigentlich gehen muss: „Segen zu bringen, Segen zu empfangen, Licht ins Leben geschenkt zu bekommen“, so der Bischof.
Nach dem Sendungsgottesdienst sind die Sternsinger gemeinsam mit dem Bischof in einem langen Zug zum Herriedener Stadtschloss und zum Caritas-Seniorenheim St. Marien gezogen. Dort schrieben sie jeweils den Segensspruch an der Tür an. Dorina Jechnerer, erste Bürgermeisterin der Stadt Herrieden, betonte bezeichnete die Sternsingerinnen und Sternsinger als „Hoffnungszeichen in der Welt“, die den Menschen den Segen übermitteln, aber auch durch die gesammelten Spenden für die Kinder in Indonesien und Weltweit die Hoffnung bringen können. Auch setzen die Sternsinger mit ihrem Engagement ein Zeichen gegen den umgreifenden Pessimismus.
Die Sternsinger schreiben den Segensspruch „C+M+B“ an die Tür. Die Abkürzung steht für „Christus Mansionem Benedicat“, zu deutsch: „Christus segne dieses Haus.“ Ein Grundgedanke, der auch für die Kinder selbst Motivation bringt. So meinte etwa Rufus Pelzer, ein Sternsinger aus Elbersroth: „Ich bringe den Segen auch an die Leute weiter, an die Alten oder die, die nicht mehr in die Kirche gehen können. Und ich bringe auch nicht nur den Segen weiter, sondern auch den Glauben.“ Anika Walter aus Mitteleschenbach ergänzt: „Ich finde es auch schön, dass ich die Leute besuchen darf und auch klingeln darf und dann einfach diesen Stern nahebringen darf, der Kinder helfen kann.“
Koordiniert wird die Sternsingeraktion im Bistum Eichstätt vom Bischöflichen Jugendamt, dem Bund Deutscher Katholischer Jugend und dem Referat Weltkirche. Sie geht vom päpstlichen Missionswerk der Kinder „Die Sternsinger“ in Aachen aus. Sie ist die größte soziale Aktion von Kindern für Kinder auf der ganzen Welt. In diesem Jahr steht sie unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit.“ Dabei steht der Schutz von Kindern vor allem in der Region Asien am Beispiel von Indonesien im Vordergrund. Gerhard Rott, der Leiter der Abteilung Weltkirche im bischöflichen Ordinariat meint dazu: „In Indonesien ist es ganz markant, was wir weltweit wahrnehmen, dass wirklich sehr viele Kinder von existenzieller, brutaler Gewalt bedroht sind und diese auch erfahren. Kinder werden geschlagen, Kinder werden geprügelt und misshandelt. Das passiert in den Familien, in den Schulen, in nahezu allen gesellschaftlichen Kontexten. Und wir wollen darauf hinweisen und vor allem die Erwachsenen erinnern, dass sie eine Verantwortung haben, Kinder zu schützen und dass wir auch über solche Projekte ganz konkrete Maßnahmen dafür in die Welt setzen können.“