Am vergangenen Donnerstag wurde erstmalig in feierlichem Rahmen die Grüne Hausnummer für den Landkreis Neumarkt verliehen. 13 Preisträger freuten sich über eine Urkunde und ein Hausnummernschild, das die Häuser entsprechend auch nach außen kennzeichnet.
Fünf der ausgezeichneten Hauseigentümer stammen aus Postbauer-Heng, vier aus Berg und jeweils eine Auszeichnung ging an Objekte in Berching, Mühlhausen, Parsberg und Velburg.
Einige der Antragsteller sind selbst Baubiologen oder Energieberater oder haben einen ähnlichen fachlichen Hintergrund. Bemerkenswert ist, dass nur zwei Neubauten prämiert wurden, alle anderen Häuser wurden Großteils in den 90ern gebaut und entweder aufwändig baubiologisch saniert oder damals schon in Pionierarbeit umweltgerecht geplant.
Neben der Technik mit umfangreichen Photovoltaikanlagen mit Speichern, Solarthermie, Wärmepumpen und Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung sticht die Verwendung natürlicher Baustoffe heraus. Dämmungen mit Holzfaserplatten oder Zelluloseeinblasung gehören hier genauso dazu, wie Lehmputz, Kalkfarben, Holz- und Natursteinböden.
Einige der Häuser haben nach Einberechnung der Einspeisevergütung über die Solaranlagen einen Netto-Energiebedarf von Null Euro. Gerade in der heutigen Zeit ein wichtiger Aspekt.
Aber auch die Außenanlagen konnten punkten. Viele Gärten mit Selbstversorger- Gemüsegärten, altem Obstbaumbestand, Kompostierung und Regenwassernutzung (oft auch für Toiletten und gar Waschmaschinen) sorgen für Artenschutz, Biodiversität und Ressourcenschonung.
Das ganzheitliche Konzept der Grünen Hausnummer soll als Vorbild dienen für alle, die sich mit Gedanken an Sanierung oder Hausbau tragen und nicht wissen, wie sie in dieser Richtung planen können. Denn oft fehlt das Wissen um die vielfältigen Möglichkeiten umweltgerechten Bauens bzw. Sanierens. Hier soll Abhilfe geschaffen werden. Auch durch ein Firmenverzeichnis, welches noch dieses Jahr auf der Homepage www.klimaschutz-landkreis-neumarkt.de einsehbar sein soll.
Auf dieser Homepage findet man auch sowohl das Solardachkataster, mit welchem man seine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage selbst berechnen kann, als auch die Unterlagen für die Grüne Hausnummer, für die man sich fortlaufend bewerben kann. Und auch eine Übersicht über kommunale Förderungen ist abrufbar.