Mit dem temperamentvollen Trio Bauernseufzer kam das Publikum voll auf seine Kosten. Crissy Simon (Gesang, Bariton, Akkordeon), Stefan Brock (Gesang, Trompete, Tenorhorn, Gitarre) und Markus Moosburger (Gesang, Steirische, Akkordeon) boten im Kulturstadel Lauterhofen ein Wirtshaus-Kabarettprogramm vom Allerfeinsten.
„Restlos ausverkauft“, so Maria Rammelmeier, Leiterin der Kulturscheune. Sie begrüßte die drei jungen Volkssänger, welche viele aus Sendungen des Bayerischen Fernsehen kannten.
Gleich zu Beginn des Abends zeigte das Trio beim Einmarsch mit schmissigen Trompetenklängen, dass das Publikum eine aktive Rolle einnehmen wird. Schnell entführten sie die Zuschauer in ein Dorf, wie es überall sein könnte. Durch den ganzen Abend bewiesen die jungen Künstler eine klare Haltung zum heutigen Leben. Mit Couplets, Sketchen, Schnaderhüpferl und frischem bayerischen Liedgut nahmen die drei jungen Volkssänger das eigene Leben auf dem Dorf satirisch aufs Korn. Mit reichlich Witz und Humor stellten sie fest, dass in unserer Zeit trotz Luxus und Firlefanz, wie Haus mit Doppelgarage, Klimaanlage mit Außenfühler, Staubsauger-roboter viel zu wenig gelacht wird. „D Leit laffa rum wie sieben Tage Rengwetter“.
Mit gekonntem Schauspiel schlüpften sie in Figuren, welche ein Dorf zu bieten hat. Da kam plötzlich die ratschende Nachbarin, die „Ouznbäurin“ zu Besuch, um in der Gerüchteküche fleißig zu kochen. Im Gegenzug stellten sie die Preißn-Familie Jansen vor, mit bayerischem Tokanahaus und Feng Shui Garten. „D Leit werdn allerweil dammischer“ stellte das Trio auf Zustimmung des Publikums fest. Eine ältere Dame verwechselte ein Wischkastl (Handy) mit einem Wischmob. Stefan stellte fest, dass das Fensterln bei den modernen Häusern gar nicht mehr so leicht ist. Bei der Neugestaltung des Dorfplatzes schuf ein regionaler Künstler einen Brunnen, laut Crissy ein ein Betonbatzen wo das Wasser rausspritzt.
Von Anfang an war das Publikum fest mit eingebunden. Ein Pärchen wurde sogar auf die Bühne geholt. Sie erhielten einen Ehe-Auffrischungskurs. Es war Wirtshausmusik zum Anfassen. Crissy schlüpfte in die Rolle der Schönheitskönigin von Schneizlreuth und erinnerte damit an die unvergessene Münchner Volkssängerin Bally Brell. Auch an diesem Abend wollte der Musikant Markus die Weisheit ihres Liedes „Ich hob bei jeder Resi Glück“ überprüfen und machte sich auf die Suche nach einer Resi im Publikum. Eine fesche Resi wurde in Lauterhofen gefunden und damit auch das Glück.
Das Trio zeigte sich nicht nur krachert, es wurden auch nachdenkliche Töne angeschlagen. „Was nutzt eine goldene Armbanduhr, wenn ma koa Zeit nimma hod“. Auch zum Thema Konsum hatten sie eine Erkenntnis parat: „Es san die unscheinbaren Kleinigkeiten, die unser Leben so lebenswert macha“.
Als die Bauernseufzer nach der dritten Zugabe noch eine Schunkelrunde einlegte, erreichte die ohnehin schon gute Stimmung ihren absoluten Höhepunkt. „Etz wor ma so lang auf Abstand und gerade die Begegnungen sind in der heutigen Zeit Balsam für die Seele“ stellte Markus fest. „Grod schäi wors und mir kumma wieder“, war sich das Publikum einig. Die nächsten Möglichkeiten dazu gibt es am 04.03. Irischer Abend, am 25.03. Maxi Pongratz und 09.04. Oldieparty.