Wie die große Kreisstadt Neumarkt die Quarantäne bewältigt

Zunächst saß, wie überall, der Schock tief. Von einem Tag auf den anderen war alles anders! Neumarkt in der Oberpfalz wird gerne von vielen Menschen aus ganz Deutschland und dem Ausland besucht. Aber auch hier wie in vielen anderen Teilen Deutschlands wurden die verordneten Maßnahmen eingehalten. Darüber hinaus haben sich die Menschen gut organisiert. 

Wie schwer wurde Neumarkt in Mitleidenschaft gezogen?

Hier befindet sich das Pfalzgrafenschloss, der LGS-Park sowie die Burgruine Wolfstein und viele Museen (Maybach-Fahrzeuge, Modellbahnen, das Bayerische Nationalmuseum, Brauereimuseum, das Bayerische Metzgerei -und Weißwurstmuseum). Für jeden "g'standenen Bayern" sind die Besuche dieser Museen ein unbedingtes Muss. Die Altstadt Neumarkts mit dem Schlossviertel wurde nach dem 2. Weltkrieg in Teilen wiederhergestellt. Neumarkt wurde im Jahr 1945 zu 90 Prozent zerstört.

 

Außerhalb der Stadt befindet sich das Klinikum, welches sich zum Teil auf dem ehemaligen Gebiet des Siechenhauses befindet. Ganz in der Nähe liegt der Hafen des Ludwig-Donau-Main-Kanals. Also ebenfalls ein sehr beliebter Ausflugstreffpunkt.

 

Das Kloster St. Josef besitzt eine Heilquelle. Mit 50.000 Übernachtungen pro Jahr ist die Stadt auch sonst touristisch sehr gut besucht, allerdings spielt der Tourismus in der großen Kreisstadt eher eine untergeordnete Rolle. Da ein Großteil der Arbeitnehmer im Bau oder in der Landwirtschaft tätig ist, gab es kaum spürbare Konsequenzen bezüglich des Lockdowns.

Nachdem sich die Neumarkter vom ersten Schock erholt und ihre Leben fürs Erste neu aufgestellt hatten, auch um ein bisschen Unterhaltung umgesehen. Einige haben Online Berichte, Geschichten gelesen oder mit Freunden gechattet, andere haben Computer Games gespielt oder sich einfach nur Mails geschickt. Nähere Informationen über die Isolationszeit finden Sie unter dieser Quelle mit der nachstehenden Infografik. 

Wie verhielten sich die Menschen in Neumarkt?

Nach dem ersten Schock ordneten die Neumarkter ihr Leben neu. Wie überall gab es auch hier einige Unvernünftige. Das hielt sich in Grenzen. Besonders hervorzuheben waren die vielen Hilfsangebote, die teils von Vereinen, teils von der Bevölkerung selbst ins Leben gerufen wurden. Diese wurden im Lokalfernsehen publiziert. Informationen gab es auf der jeweiligen Homepage des Landkreises, der Fernsehsender sowie Homepages der Gemeinden und Städte. So bot die Nachbarschaftshilfe die Erledigung von Einkäufen an. Aber auch Fahrten zum Arzt, in die Apotheke, zum Einkaufen oder Botengänge wurden angeboten. Natürlich leisteten die Pfarrämter Hilfestellung.

 

Das Seniorentreff und das Generationennetzwerk halfen bei Versorgungsengpässen oder wo immer Hilfe benötigt wurde. Darüber hinaus gab es Anlaufstellen in den Gemeinden und Rathäusern. Manche Läden boten einen Lieferservice, u. a. auch für Medikamente an. In Neumarkt selbst hatte der Verein "Chancen statt Grenzen" eine Online Datenbank für Helfer und Hilfesuchende eingerichtet. Aber auch für die örtliche Wirtschaft gab es tatkräftige Hilfe. Bereits vor Corona konnten Betriebe in Not auf die Beratung der Aktivsenioren zurückgreifen. Dieser Service war während der Quarantäne sehr gefragt.

 

Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter boten aktiv und direkt Hilfestellung an. Der Staat hat ebenfalls ein Soforthilfe-Programm beschlossen, wodurch kurzfristig eine Art Finanzspritze bezogen werden konnte. Die Soforthilfe fand einen sehr großen Anklang und diesem Programm ist es auch zu verdanken, dass ein Großteil der Betriebe durchhalten konnte.

 

Wie sieht es jetzt nach den Lockerungen aus?

Auch hier beginnen die Menschen bewusster als vorher zu leben. Schön langsam nimmt das Leben wieder an Fahrt auf. Abstandsregeln und Maskenpflicht für die Innenräume besteht nach wie vor. Die Krankenhäuser haben wieder den Normalbetrieb aufgenommen. Nachdem die Arztpraxen wieder über genügend Schutzausrüstung verfügen und die Infektionen zurückgegangen sind, wurde das Testzentrum wieder geschlossen. Der Geopark Bayern-Böhmen wurde wiedereröffnet. Die Führungen werden wieder von Geopark-Rangern durchgeführt, die über Mineralvorkommen und Gesteinsgeschichte informieren. Da Panoramabad Wackersdorf wurde ebenfalls wieder unter Auflagen eröffnet. Die Bürgerbusse fahren wieder nach Fahrplan.

 

Wie sieht die nähere Zukunft von Neumarkt in der Oberpfalz aus?

Die Menschen werden natürlich auch weiter zusammenhalten. Viele Neuinfektionen kommen daher, weil sich manche Menschen unvernünftig verhalten. Abstandsregeln und Masken werden sicher noch ein bisschen länger sinnvoll sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation allgemein entwickelt.

 

Fazit

Die Erfahrungen, die die Menschen in Neumarkt gemacht haben, werden noch lange frisch bleiben. Sie werden aber auch ihre Lehren daraus ziehen. Es ist gut, wenn die Kinder altersgemäß auf das Leben vorbereitet werden. Das ist in Neumarkt noch immer der Fall, deshalb passiert hier auch nicht so viel wie in anderen Städten. Unvernünftige wird es immer und überall geben. Neumarkt in Oberpfalz hat einen guten Weg gefunden und deshalb die Krise besser bewältigt als so manche andere Stadt.