Polizeiinspektion Neumarkt zieht Bilanz

Polizeidirektor Michael Danninger (links) und Polizeioberkommissar Martin Schlaffer präsentierten die Verkehrsstatistik 2019.   Foto: Susanne Weigl
Polizeidirektor Michael Danninger (links) und Polizeioberkommissar Martin Schlaffer präsentierten die Verkehrsstatistik 2019. Foto: Susanne Weigl

Sorgenkind mit insgesamt 104 Unfällen und 92 Verletzten sind wieder einmal die Radfahrer – das war mehr als eine kurze Randnotiz bei der Veröffentlichung der Verkehrsstatistik der Polizeiinspektion Neumarkt für das abgelaufene Jahr. In zwei Drittel der Fälle waren Fahrradfahrer auch selbst die Unfallverursacher. Hauptgrund sind Abbiegefehler, Fahren entgegen der Fahrtrichtung oder keine Beleuchtung in der Dunkelheit. Unachtsamkeit und Selbstüberschätzung dagegen führten oft zu alleinbeteiligten Stürzen. Dass auch bei den Unfällen mit Motorradfahrern eine kaum messbare positive Entwicklung erkennbar ist, bereitet Polizeichef Michael Danninger und seinen beiden Kollegen Martin Schlaffer und Bernhard Kölbl ebenfalls Kopfzerbrechen. „Obwohl die Zahl der schwer verletzten Kradfahrer wohl Dank des Umbaus und der engmaschigeren Kontrolle an der Weißmarter-Strecke zurückgegangen ist, ist diese mit 48 aber immer noch zu hoch“, bedauert Danninger.

Raser und Fahrerflucht

Die Statistik erfasst traditionell alle Unfälle mit Auto, Fahrrad, Motorrad, LKW und Bus sowie von Fußgängern. 2019 wurden insgesamt 2.528 Unfälle registriert. 458 Menschen wurden dabei verletzt, vier Menschen verloren ihr Leben. Echte Unfallschwerpunkte konnten beim Pressetermin nicht benannt werden, trotzdem muss auf Straßen mit großem Verkehrsaufkommen, wie zum Beispiel der B299 oder der B8, mit einer erhöhten Unfallquote gerechnet werden. Insbesondere Zusammenstöße mit Wildtieren seien auf diesen Strecken an der Tagesordnung, so Polizeichef Danninger.

 

Ärgerlich für die meisten Autofahrer ist der Einsatz der Laserpistole, über welche die Neumarkter Beamten seit 2001 verfügen. Mit 294 Einsatzstunden leisteten die Beamten mit dieser „Waffe" ihren Beitrag zur Bekämpfung von Rasern. Immerhin gab es im Vorjahr 67 Geschwindigkeitsunfälle mit 39 Verletzten.

 

Kein Kavaliersdelikt ist das unerlaubte Entfernen vom Unfallort, landläufig auch Fahrerflucht genannt. Die Zahl der Delinquenten ist mit 382 erschreckend hoch, die Aufklärungsquote ist deprimierend. 251 Delikte blieben ungeklärt. Insbesondere vor Supermärkten und Einkaufszentren sind so genannte Parkplatzrempler zu finden. Sie hinterlassen nicht selten Schäden im vierstelligen Bereich.