Das Schloss in Berg war Thema der Heimatpfleger – Rudolf Müller-Tribbensee referierte

Viel Beifall erhielt Rudolf-Müller-Tribbensee – ehemaliger Stadtbaumeister in Neumarkt und nunmehr Kreisheimatpfleger für den Bereich Denkmalpflege im Landkreis – für seinen fundierten Vortrag zur Geschichte mit Baugeschichte des Schlosses in Berg sowie die von ihm erarbeitete Gestaltungssatzung im Rathaus der Gemeinde Berg am Sophie-Scholl-Platz. Dort trafen sich die Heimatpfleger des Landkreises Neumarkt unter Leitung von Rudi Bayerl, der als Heimatpfleger im Landkreis für den Bereich Volkskunde zuständig ist.

 

Bürgermeister Helmut Himmler sprach in seiner Vorstellung der Gemeinde neben dem Ausbau der technischen- die überragende Bedeutung der sozialen Infrastruktur in einer zukunftsfähigen Kommune an. Kunst und Kultur mit Bewahrung und Wertschätzung des historischen Erbes sei in jedem Gemeinwesen eine unverzichtbare Pflichtaufgabe. Eine Besonderheit Bayerns sei sicher, dass man mehr als in anderen Regionen in der eigenen Geschichte und auch in den durch die Zeiten gewachsenen Traditionen lebe. Das schaffe in einer unübersichtlich gewordenen Welt wichtige Identität sowie räumliche und geistige Heimat.

 

 

 

In den kommenden Wochen gelte es, die große und lange Geschichte des Berger Schlosses im Rahmen der Denkmalpflege ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Berg zu vermitteln und für die Zukunft gestalterische Vorgaben für das Schloss mit Hilfe einer Satzung und damit durch Ortsrecht zu machen. Er werde dem Gemeinderat auch eine städtebauliche Maßnahme vorschlagen.

 

 

 

Rudolf Müller-Tribbensee informierte, dass das Berger Schloss bereits Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Die Anlage war zugleich eine Verteidigungseinrichtung mit einem umlaufenden Wassergraben. 1432 wurde das Schloss in den Hussitenkriegen zerstört und erst von dem Schlossherren Gilg Sebastian Voit um 1600 vollständig wieder aufgebaut. Es erhielt damals den Namen „Burg Rosenberg“. Im 30jährigen Krieg wurde der Bau 1632 erneut zerstört – diesmal von schwedischen Truppen. Die ab 1700 wieder aufgebaute Schlossanlage ist in wesentlichen Teilen noch heute erhalten und bewohnt. 1763 erfolgte die Aufteilung der Gesamtanlage in einzelne Wohngebäude und damit wurde eine wesentliche Strukturveränderung eingeleitet, die bis zur Gegenwart anhält. Im Jahr 1830 wurden die Wohngebäude als Teileigentum verkauft, so dass sich das Gesamtbild der bis dahin homogenen Anlage stetig veränderte.

 

 

 

Am 18. Oktober 2018 wird Kreisheimatpfleger Müller-Tribbensee dem Berger Gemeinderat seine umfangreichen Arbeitsergebnisse vorstellen bis hin zu einer Baugestaltungssatzung für das Denkmal. Der Bürgermeister wird die Bewohner des Schlosses gesondert zur Ratssitzung einladen. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger – so Himmler – seien herzlich eingeladen. Die Sitzung beginnt um 18:30 Uhr im Sitzungssaal im Rathaus II. Das bedeutende „Denkmalprojekt Schloss Berg“ könne nur gemeinsam in einem guten Konsens mit den Schlossbewohnern und der Bürgerschaft gelingen.