Wenn R2D2 Oma und Opa pflegt
„In Japan sind sie den Deutschen um 10 Jahre voraus“, sagt Alexander Zeitelhack – und meint damit, dass dort die Bevölkerung im Schnitt ein Jahrzehnt älter ist als in der Bundesrepublik. Das treibt schon jetzt seltsam anmutende Blüten in der Arbeitswelt: Da es wenig jungen Nachwuchs im Bereich Pflegepersonal gibt, arbeitet man stellenweise schon mit „Roboter-Krankenschwestern“.
Auch in Deutschland muss sich jeder, der nicht zeitnah auf den Ruhestand zusteuert, die Frage stellen, ob sein Job bald noch in der bisherigen Form existiert. Zeitelhack, welcher unter anderem als Dozent an der Technischen Hochschule Nürnberg und als Unternehmensberater aktiv ist, präsentiert in einem Vortrag am 5. Oktober in Neumarkt drei Szenarien für unser aller Zukunft. „Wir nehmen offizielle Daten und projizieren diese ins Jahr 2050, wobei die wirkliche Entwicklung davon abhängt, wie wir mit der sich stetig weiter entwickelnden Technik umgehen“.
In einem Szenario wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz stark reguliert und begrenzt, im zweiten übernimmt die Technik praktisch alle Arbeiten und jeder Mensch lebt unbeschwert mit bedingungslosem Grundeinkommen. Im dritten Szenario wird die Menschheit eher von der Technik beherrscht und der Kühlschrank diktiert, wann es etwas zu essen gibt. „Es ist nicht auszuschließen, dass diese drei Szenarien sogar hintereinander eintreten können“, meint Zeitelhack – schließlich ist die Menschheit durchaus dafür bekannt, über die Stränge schlagen zu können.
Schon jetzt existieren Studien der Oxford Universität, welche Berufe in den nächsten Jahren komplett durch Maschinen ersetzt werden können. „Die Geräte brauchen jedoch auch immer eine Anleitung, weshalb Kreativität, Verhandlungsgeschick und das Lösen von komplexen Problemen als typisch „menschliche“ Fähigkeiten immer wichtiger werden dürften“, so Zeitelhack.
Der Vortrag am 5. Oktober im Museum für historische Maybach-Fahrzeuge, der vom Neumarkter Wochenblatt und Neumarkt TV präsentiert wird, ist prinzipiell für alle Selbstständige und
Arbeitgeber interessant – speziell jedoch auch für Unternehmer, welche ihre Betriebe fit für die Zukunft machen wollen.
„Mitarbeiter, die heute noch manuell Maschinen bedienen, müssen morgen eher kreative Manager sein, die auch mal querdenken können“, meint Alexander Zeitelhack, „denn wer alles nach Lehrbuch tut, schafft im Grunde nur Jobs, die einfach durch Roboter ersetzbar sind.“