Den Berger Straßennamen auf der Spur – woher hat die Schweppermannstraße eigentlich ihren Namen?

Dieser Frage gingen 16 Ferienkinder in den Pfingstferien nach. Mit Hilfe der Berger Straßenkarte machten sie sich auf den Weg zur Schweppermannstraße und fanden bald ihr Ziel. Nun suchten die Mädchen und Jungen nach Gründen, warum es eine Schweppermannstraße in Berg gibt. „Das liegt an den Männern, die da gewohnt haben“, vermutete Cian. Irritierte Blicke waren zu sehen bis er erklärte: „Die hatten damals alle einen schwabbeligen Bauch.“

Die Kinder lachten. Ihnen gefiel diese Vorstellung. Doch Vitus Rupp, den die Kinder unterwegs trafen, schüttelte den Kopf und schmunzelte: „In der Schweppermannstraße gab und gibt es nur schlanke Männer.“ Fragend schauten die Kids ihn an. Dann lauschten sie gespannt der Geschichte von Seyfried Schweppermann. Sie erfuhren, dass er 1257 im Markt Lauterhofen geboren wurde und als Feldhauptmann an der Seite des Herzogs Ludwig des Bayern kämpfte. Interessiert schaute sich die Feriengruppe die ausgedruckten Bilder an, die die Betreuer dabei hatten und bestaunte die Rüstung des Ritters. Großen Gefallen hatten die Schüler und Schülerinnen an einer Sage. Danach brachte Ritter Schweppermann die Hufe seines Pferdes verkehrt herum auf und leitete so die Verfolger in die Irre. Die Ferienkinder fanden es auch cool, dass er half eine wichtige Schlacht zu gewinnen. Das war vor über 700 Jahren. Damals wies der Bayerische Herzog Ludwig in der Schlacht bei Gammelsdorf (Landkreis Freising) seinen früheren Jugendfreund Friedrich von Habsburg in die Schranken. Der tapfere Schweppermann half den Bayern zum Sieg über Österreich.


Das fanden die 7- bis 10-Jährigen gar nicht spannend, auch nicht als die Betreuer erzählten, dass der spätere Kaiser Ludwig Essen für sein ermattetes Kriegsvolk herbeischaffen ließ. Mann für Mann bekam ein Ei, zuletzt der Hofmarschall selbst. Ein einziges blieb übrig. Ludwig der Bayer nahm es und gab es seinem getreuen Feldhauptmann mit den Worten: „Jedem Mann ein Ei, dem braven Schweppermann aber zwei.“ „Nur zwei Eier für die ganze Plagerei?“ On war entsetzt. „Zur Belohnung bekam er als Pfandschaft auch die Burg Grünsberg bei Altdorf und außerdem noch 300 Pfund Regensburger Pfennige“, erklärten wir. „Was sind Pfennige?“ wollte Lara wissen. „Ein Schatz!“ riefen Katrin und Julien. Die Begeisterung über den Ritter hielt sich bei den jungen Zuhörern immer noch in Grenzen. „Ohne dem braven Schweppermann und seine Ritter gäbe es den Freistaat Bayern nicht. Die Österreicher hätten gewonnen. Es gäbe weder Schloss Neuschwanstein noch den FC-Bayern.“ Das war überzeugend. Sebastian ist Experte was die Geschichte des bayerischen König Ludwig II. angeht: „Auf dieses Schloss kann man auf keinen Fall verzichten!“ Viele der Jungs sind FC-Bayern-Fans und wollten sich gar nicht vorstellen, dass es diese Mannschaft nicht geben würde. „Der Schweppermann hat seinen Straßennamen hier in Berg auf jeden Fall verdient.“ Davon waren letztendlich alle felsenfest überzeugt.