Zum Jubiläum ein klares Signal für den Main-Donau-Kanal

Foto: WSA Nürnberg
Foto: WSA Nürnberg

Beilngries / Gösselthal: Noch gut zwei Monate, dann wird die „Erlebniswelt Wasserstraße“ in der Gösselthalmühle, Stadt Beilngries (Landkreis Eichstätt), eröffnet: Die interaktive Ausstellung ist die erste ihrer Art in ganz Deutschland und ein „Geschenk“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes zum 25. Geburtstag des Main-Donau-Kanals.

 

„So bekommt unter anderem die Tagesschifffahrt eine neue Attraktion“, sagte die Projektleiterin Stefanie von Einem am Dienstag beim Baustellentermin mit der Presse. Für die Schiffstouristen ist geplant, die Anlagestelle am Kanal auszubauen; er liegt direkt neben der historischen Mühle. Christoph Raithel, Leiter der Tourist Information Beilngries, sieht große Vorteile auch für die Bevölkerung und die Radtouristen: „Hier lässt sich nicht nur gut ein Regentag verbringen.“

 

Die Ausstellung wird am Freitag, 23. Juni offiziell mit geladenen Gästen eröffnet, am Samstag, 24. Juni gibt es den ganzen Tag ein Fest für alle mit Führungen, Spielen und Verköstigung. „Die Ausstellung ist dann an 365 Tagen im Jahr von 8 bis 18 Uhr geöffnet“, erläuterte Stefanie von Einem bei einem Rundgang, der im Außengelände begann. Dort gibt es ein großes Holzschiff zum Klettern und Spielen, über eine drehbare Spirale lässt sich Wasser aus der Sulz pumpen und Sitzplätze laden zum Rasten ein.

 

Wer das Erdgeschoss der Gösselthalmühle betritt, erhält im ersten Raum alle wichtigen Informationen zur Wasserstraße - denn Flüsse und Kanäle können, ähnlich wie Straßen für Autos und Lkw, von Frachtern und Personenschiffen als Transportwege genutzt werden. Was ist ein Kanal, was eine Schleuse, wer nutzt die Wasserstraße außer den Schiffen? „Hier erhält jeder einen ersten Eindruck, der in sich rund ist. Im ersten Stock geht es dann weiter.“

 

Eine Treppe und ein neuer Aufzug führen nach oben - das gesamte Gelände und die Ausstellung sind für Kinderwagen, Rollstühle und Rollatoren ausgebaut. Zwei Räume informieren die Besucher im Obergeschoss: einer über Themen wie das Element Wasser, die Wasserwirtschaft des Freistaats Bayern und die Wasserüberleitung über den Kanal und das Seeland nach Franken, ein zweiter Raum über die Schifffahrt. An diesem zweiten Raum hängt das Herz von Stefanie von Einem besonders: „Hier erfahre ich alles, was für die Schifffahrt wichtig ist - und ich kann in einem Simulator auch über den Main-Donau-Kanal oder auf dem Rhein an der Loreley vorbei fahren.“

 

Die „Erlebniswelt Wasserstraße“ ist kein losgelöstes Museum, das zeigt alleine schon die besondere Lage im Sulztal zwischen dem Main-Donau-Kanal und den Resten seines Vorgängers, des Ludwig-Donau-Main-Kanals, auf den die Stadt Beilngries mit Schildern hinweisen wird. Das zuständige Wasserstraßen-und Schifffahrtsamt Nürnberg und die Stadt arbeiten hier ebenso zusammen wie beim Jubiläum insgesamt: Erst in der vergangenen Woche hatten Landräte, Bürgermeister und Touristik die zahlreichen Veranstaltungen vorgestellt, die im Jubiläumsjahr geplant sind. Auf einen Blick informiert darüber die Internet-Seite www.kanaljubilaeum.de.

 

Den Stellenwert für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung machte Marko Ruszczynski, stellvertretender Amtsleiter des WSA Nürnberg, deutlich: „Die Bedeutung der Schifffahrt wird oft unterschätzt. Dabei kann ein Schiff die Ladung von bis zu 100 Lkw aufnehmen, die Schifffahrt ist eine echte Entlastung für Straße und Schiene. Wenn wir dieses Jahr das Kanaljubiläum mit dem Höhepunkt „Erlebniswelt Wasserstraße“ am 24. Juni und dem eigentlichen Geburtstag am 25. September feiern, ist das ein klares Signal pro Wasserstraße.“