Derzeit größte Tiefbaumaßnahme der Stadt: Bau des Regenrückhaltebeckens in der Seelstraße

Oberbürgermeister Thomas Thumann hat bei einem Pressetermin darauf hingewiesen, dass der Bau des Regenrückhaltebeckens in der Seelstraße die derzeit größte laufende Tiefbaumaßnahme der Stadt darstelle. Für rund 3 Millionen Euro errichtet die Stadt an der Ecke Seelstraße/Sandstraße ein Becken mit einem Nutzvolumen von 2.100 Kubikmetern, durch das die Überflutungen des Schlossweihers und der unterliegenden Kanalsysteme bei stärkeren Regenereignissen ein Ende haben dürften.

Die Fertigstellung ist laut Oberbürgermeister Thumann für Juli 2017 vorgesehen. Für das Neumarkter Stadtoberhaupt sind es schon gewaltige Dimensionen, die man auf dieser Baustelle vorfindet. Dies beginnt mit der Tiefe der Grube, wo es fast zehn Meter nach unten geht und die von Trägerbohlwänden abgestützt den Bauraum umgibt. Insgesamt seien laut Oberbürgermeister Thumann dafür an dieser Stelle 11.000 Kubikmeter Erde ausgehoben worden, das entspricht rund 1.200 Lastwagenladungen voll, die ausgebaggert worden sind. Er wies darauf hin, dass der Bau des Regenrückhaltebeckens auch im Hinblick auf den Bau des Ganzjahresbades zu sehen ist. Zunächst sei das Regenrückhaltebecken im Bereich der Seelstraße gegenüber des Einganges beim Freibad geplant gewesen. Dort wäre allerdings nur ein anders geformtes und vor allen Dingen viel komplizierter zu errichtendes Becken möglich gewesen. Durch den Erwerb der Gebäude neben dem Freibad und den aus dem Ergebnis des Wettbewerbes entsprungenen Planungen dafür sei es möglich geworden, das Regenrückhaltebecken stattdessen am Eck Seelstraße/Sandstraße zu platzieren. Dies hatte unter anderem den Vorteil, dass die Maßnahme einfacher durchzuführen ist und auch Kosten wegfallen, die beim Bau in der Straße vor dem Freibad zusätzlich angefallen wären. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass damit auf eine sehr lange Sperrung der Seelstraße dort verzichtet werden konnte. Nach Fertigstellung des Regenrückhaltebeckens entsteht auf diesem Areal dann wieder eine oberirdische Fläche. Auf dieser soll der Parkplatz für das Ganzjahresbad eingerichtet werden. Für die Bauzeit des Ganzjahresbades, so Oberbürgermeister Thumann weiter in seinen Ausführungen, dient die fertiggestellte Fläche dann als Lagerfläche für Baumaterial und für die Baustelleneinrichtung.

Oberbürgermeister Thumann machte sich bei der Baustellenbesichtigung zusammen mit Stadtbaumeister Matthias Seemann und Werner Schütt vom Umweltamt der Stadt Neumarkt vor Ort ein Bild davon, wie weit die Arbeiten vorangeschritten sind. Gerhard und Christian Petter sowie Michael Hacker vom Büro Petter erläuterten ihnen zusammen mit Horst Zillner und Josef Preisinger von der Firma Scharnagl den Verlauf der Arbeiten und die Details dazu. Christian Petter erläuterte dabei die technische Funktionsweise des Regenrückhaltebeckens. Die Anlage hier in der Seelstraße sei dabei als Abschlussstein für die vorhergehenden Maßnahmen im Rahmen des Generalentwässerungsplans oberhalb dieses Bereiches zu sehen. Dort seinen entsprechend der Planung von der Stadt Stauraumkanäle eingebaut worden. Sollte immer noch zu viel von oben an Abwasser und Regenwasser kommen, so werde dies künftig in diesem Regenrückhaltebecken zwischengespeichert. Dazu dient eine Drossel am Trennbauwerk, die bei einer gewissen Wassermenge anspringt und dann die insgesamt drei Kammern des unterirdischen Beckens nacheinander flutet. Er bestätigte die Ansicht von Oberbürgermeister Thumann, dass Überstauungen künftig vermieden werden können. Michael Hacker vom Büro Petter, vor Ort auf der Baustelle zuständig für den Ablauf, erläuterte die Abwicklung der Arbeiten. Zunächst sei im Sommer der Aushub erfolgt und danach war die Trägerbohlwand aufgezogen worden. Bereits in der letzten Woche konnte die Bodenplatte betoniert werden. Derzeit werden die Wände des Regenrückhaltebeckens hochgezogen, die bei günstiger Witterung bis Weihnachten fertiggestellt sein sollen.