Weiteres Natur-Pilotprojekt in der Gemeinde Berg – Naturwald im Rohrenstädter Tal

Bürgermeister Helmut Himmler informierte den Gemeinderat bei der letzten Sitzung, dass in der Gemeinde Berg ein Pilotprojekt bereits gestartet ist, welches aufzeigen soll, was genau man als Waldbesitzer tun kann, um die naturnahen Waldbestände zu erhalten. Das bedeutet, dass alte dürre Bäume für andere Lebewesen - wie z. B. Insekten, Pilze, etc. - stehen bleiben.


Dieses Projekt wurde am 13.05.2016 am Dillberg vom Landesbund für Vogelschutz, der Forstverwaltung Neumarkt sowie der Unteren Naturschutzbehörde (Landratsamt Neumarkt) vorgestellt. Für dieses Pilotprojekt - bei dem „nur“ der Erhalt von Biotopbäumen im Vordergrund steht - hat die Gemeinde Berg ein Gebiet am Dillberg mit einer Fläche von etwa 1,5 ha zur Verfügung gestellt. Die Gemeinde Berg erhält hierfür auch eine staatliche Förderung.

 

Darüber hinaus ging er auf das zweite Naturprojekt ein, bei dem die Gemeinde Berg eine Fläche von rund 2,5 ha im Rohrenstädter Tal - welche einem kompletten Nutzungsverzicht unterliegt - zur Verfügung stellen wird. Das heißt, dass dieser Waldbereich (Laubwald)  über einen Zeitraum von 20 Jahre nicht berührt wird und sich selbst und den dort lebenden Tieren, Insekten, Pilzen und Pflanzen vorbehalten bleibt.

 

Umgefallene Bäume werden somit liegen bleiben, so dass ein eigener Lebensraum für viele Lebewesen ohne menschliche Einwirkung im Wald bleibt. Kooperationspartner seien wiederum der Landesbund für Vogelschutz, die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt und das Amt für Landwirtschaft in Neumarkt.

 

In diesem Naturwaldreservat – so Bürgermeister Himmler - habe die Natur absoluten Vorrang, der Wald bleibe sich selbst überlassen. Wenn dort ein Baum gefällt werde, dann einzig aus dem Grund, dass Spaziergänger und Wanderer sich gefahrlos in dem Reservat aufhalten können.

 

In diesem Naturwald im Rohrenstädter Tal am Weg von Oberrohrenstadt nach Wünricht befindet sich ein besonderes Technik-Denkmal - der hydraulische Widder. Dieser diente dort bis 1986 der Wasserversorgung von Wünricht. Mit dem hydraulischen Widder konnte Wasser aus tieferen Hanglagen auf die wasserarme Jurahochfläche mit einer ausgeklügelten Ventiltechnik stromlos gepumpt werden. Das Technikdenkmal wurde 2004 von der Gemeinde Berg saniert. Eine Schautafel unterhalb Wünricht am Wanderweg erläutert die technische Funktionsweise.